Tahrib – Die unendliche Reise
Ausstrahlungstermin
BR | 29. November 2016 | 23.50 Uhr
Redaktion: Thomas Sessner
Deutschland, 2016: Nach dem sogenannten Fluchtsommer ist eine Art von Fluchternüchterung eingetreten.Deutschland sieht sich einem Alltag gegenüber, in dem es weniger um offene Arme, als vielmehr um realistische Lösungen geht. Wir begegnen Menschen, die wir nicht verstehen.
Wir entwickeln Ressentiments, die teils vorschnell, teils unbegründet sind. Wie verhält man sich in solch einer angespannten Lage?
Das transmediale Dokumentarfilm-Projekt „Tahrib – Die unendliche Reise“ beginnt als TV-Film mit Flüchtlingen in Ostafrika. In Kenia und dem Niger folgt das TV-Team Menschen, die die größten Herausforderungen – Sahara und Mittelmeer – noch vor sich haben. In Libyen werden Menschen gezeigt, die sich einer höllischen Realität hinter Gittern gegenübersehen. In Israel leben die Geflüchteten in einer Art Zwischenwelt: nicht angekommen, aber auch nicht in der Lage weiterzuziehen. Und Flüchtlinge in Istanbul, vor dem Sprung nach Europa. Der Zweifel, ob dies der richtige Weg ist, verbindet die Protagonisten. Schließlich stranden sie in Griechenland.
„Tahrib – Die unendliche Reise“ endet nicht an den Außengrenzen Europas. Das Projekt geht im Online-Teil auf die Angekommenen, besonders in Deutschland, ein. „Ok, wir schaffen das, wenn …?“ ist die Ausgangsfrage, die nicht nur Politiker, Experten aus dem gemeinnützigen Bereich, sondern ganz normale Menschen und Flüchtlinge beantworten. Welche Lösungsansätze und welche Wege gibt es, mit der neuen Situation in Deutschland umzugehen? In individuellen User-Journeys, die teilweise auf Social Media beginnen und alle auf eine projektübergreifende Website führen, kann man den Ideen von Einzelnen folgen, die jeweils ihre persönliche These formulieren, wie die Flüchtlingskrise in Deutschland zu meistern sei.
Sprecher: Peter Becker (Nadir) u.a.
Foto © UFA LAB | BR